Du spielst mit dem Gedanken haupt- oder nebenberuflich Personal Trainer zu werden? Du möchtest Kunden Ergebnisse liefern, da du eine Leidenschaft für Trainings- und Ernährungsoptimierung hast?
Du möchtest stolz auf deine zukünftigen Kunden sein und tolle Beziehungen zu ihnen haben?
Dann schauen wir uns an, wie diese Reise aussehen kann und welche Dinge du (vorher) beachten musst, dass du deinem Traumjob auch wirklich nachgehen kannst.
Wer darf sich Personal Trainer nennen
„Personal Trainer“ ist im deutschen Sprachraum derzeit (Stand November 2021) keine geschützte Berufsbezeichnung wie etwa „Arzt“ oder „Psychologe“. Leider bedeutet dies, dass sich theoretisch jeder „Personal Trainer“ nennen darf und es keine konkrete Regulierung gibt.
Was musst du also rechtlich beachten?
Wenn du regelmäßige Einkünfte als selbstständiger Personal Trainer erwartest, dann kann es ab einem bestimmten Punkt Sinn machen, die Entscheidung zu treffen, ein Gewerbe anzumelden.
Aber hier gibt es große Unterschiede, denn je nach Ort, Finanzamt etc. gelten hier unterschiedliche Bestimmungen im deutschen Sprachraum.
Freiberufler oder Gewerbe?
Es empfiehlt sich also immer mit einem Steuerberater abzuklären, ob es für die jeweilige Situation beispielsweise mehr Sinn macht, die Tätigkeit als Freiberufler oder eben doch als Gewerbetreibender zu definieren bzw. beim jeweiligen Finanzamt so zu deklarieren.
Macht es einen Unterschied, ob eine Personal Trainer Ausbildung/Lizenz staatlich zugelassen ist?
Wenn eine Ausbildung zum Personal Trainer angibt, staatlich zugelassen zu sein, dann bedeutet dies ausschließlich, dass diese Ausbildung von einer Prüfstelle auf ihre Qualität hin untersucht wurde.
Es sagt nichts über die GÜLTIGKEIT der Ausbildung aus. Wenn eine Ausbildung beispielsweise von der Zentralen Prüfstelle für Fernunterricht (DE) überprüft wurde, dann gilt folgendes:
ZFU: „Die staatliche Zulassung eines Fernlehrgangs ist nicht zu verwechseln mit der staatlichen Anerkennung eines Berufsabschlusses. Die staatliche Anerkennung eines Berufsabschlusses ist ein Verfahren, das durch das Berufsbildungsgesetz bestimmt ist und an dem unterschiedliche Institutionen beteiligt sind. Ablauf und Inhalte einer Aus- oder Weiterbildung werden verbindlich festgelegt. Die Zulassung eines Fernlehrgangs dient dem Verbraucherschutz“
Für einen (angehenden) Personal Trainer im deutschsprachigen Raum bedeutet dies sozusagen, dass die Gültigkeit und Wertigkeit der Ausbildung ausschließlich mit der jeweiligen Reputation der Ausbildung zusammenhängt.
Solange wir keine Berufsregelung – wie z.B. in den U.S.A.- haben, kann es irreführend sein, mit „staatlich zugelassen“ zu werben.
Der fehlende Praxisbezug: Das Problem vieler handelsüblicher Lizenzen
Die meisten bekannten Zertifikate die man sammelt, gleichen eher einer groben Zusammenfassung von Anatomiebüchern, Copy-Paste Absätzen aus Lehrbüchern der Ernährungs- bzw. Trainingswissenschaft. Diese Inhalte sind oft nicht nur veraltet oder gar falsch, sondern sie werden auch ohne irgendeinen Praxisbezug vermittelt, manchmal an einem Wochenende oder in stark verkürzten Zeiträumen.
Psychologisch eine sehr suboptimale Weise, jemandem berufsweisend eine Ausbildung an die Hand zu geben.
Beispiel: Die Wissenschaft hinter einem bestimmten Konzept wie etwa der Energiebilanz zu lernen macht nur dann Sinn, wenn man dieses Wissen auch praktisch in der Ernährung eines Klienten anwenden kann. Es braucht also immer anwendbare Systeme und Tools, ebenso wie eine effektive, didaktisch wertvolle Methode zur Übermittlung dieser.
„Wissen ist nutzlos, wenn es nicht angewendet wird“
Zitat einer berühmten Person
Und das ist tatsächlich leider das Schicksal vieler Leute die eine typische Lizenz im deutschsprachigen Raum absolvieren. Sie machen den Abschluss, haben ein bisschen Ahnung von Anatomie und Ernährung, aber sind völlig überfordert, wenn sie mit bestimmten individuellen Lebenssituationen von Klienten konfrontiert werden, da sie nur sehr rigide Schemata und Theorien gelernt haben. Es fehlen einfach das praktische Know-How, die Systeme und die geschäftlich relevanten Skills.
Wie wirke ich dem entgegen?
Wenn du jemand bist, der wirklich eine gut fundierte und gut präsentierte Ausbildung suchst, bei der du dich nachher wirklich kompetent dabei fühlst, mit Personen zu arbeiten – dann hast du es nicht leicht.
Denn es gibt leider weitaus mehr schlechte und einfach unprofessionelle Ausbildungen, welche hauptsächlich von Leuten angeboten werden, die einfach nicht die Qualifikationen mit sich bringen, um wertvolle und fundierte Inhalte in diesem Bereich zu präsentieren.
Mit welcher Lizenz/Ausbildung finde ich Arbeit?
Schätzt ein Arbeitgeber in einem Fitnesstudio eine fundierte, evidenzbasierte Herangehensweise, dann wird er wahrscheinlich Ausbildungen von Mike Israetel, Eric Helms, Menno Henselmans, Shredded by Science, Precision Nutrition schätzen.
Ist der Arbeitgeber nicht interessiert an der Qualität und Kompetenz seiner Trainer und sieht diese nur als Austauschware, dann wird er entweder mit KEINER oder mit einer 0815 Ausbildung zufrieden sein und die Person anstellen.
Was wenn ich mich (nebenberuflich) selbstständig machen möchte?
Als selbstständiger Personal Trainer gilt es generell fortgeschrittenere Kompetenzen zu erlangen, wie etwa dem Unternehmensaufbau, Marketing, Werbung und Verkauf. Nicht zuletzt sind auch psychologische Kompetenzen das A&O wenn man eine Leidenschaft hat, Menschen zu betreuen, ihnen zu helfen und auch das Beste aus ihnen herauszuholen.
Leute kaufen nur von Menschen, die sie kennen, die sie mögen und denen sie vertrauen.
Das bedeutet nicht, dass man millionenweise Followers oder Fans braucht. Ganz im Gegenteil. Viele Leute mit Millionen an Fans schaffen es nicht, zu verkaufen.
Es braucht also das richtige Know-How über Positionierung, klare Verkaufsprozesse und gute Systeme zur Betreuung von Kunden.
Nicht zuletzt aufgrund der derzeitigen Gesellschaftssituation mit Lockdowns etc. sind digitale Kompetenzen ein absoluter Schlüsselpunkt und auf jeden Fall höchst marktrelevant in den kommenden Jahrzehnten.
Erfahrungsbericht: Andreas Hauptmann
Andreas Hauptmann, Absolvent des Henselmans PT Kurses und selbstständiger Online Personal Trainer.
Fazit
Wenn du also mit dem Gedanken spielst, selbst Leute im Fitnessbereich zu betreuen: Fange einfach damit an – entweder in einem Angestelltenverhältnis oder auf selbstständiger Basis. Je besser deine Qualifikationen, desto höher wird natürlich dein Selbstbewusstsein und deine Kompetenz diesbezüglich sein.
Und wenn du die beste Grundlage dafür haben möchtest, dann weißt du, wo du uns findest.